Sonntag, 13. Januar 2013

50 Jahre SWL

Seit 50 Jahren bin ich in diesen Tagen Kurzwellenhörer. Ich erinnere mich, dass ich in den Weihnachtsferien 1962/63 in meinem Elternhaus den Kurzwellenbereich am 3-D-Röhrensuper der Marke Metz entdeckt hatte, der im Wohnzimmer stand. Es schien eine spannende Welt zu sein, die sich da plötzlich auftat, eine Welt, von der man vorher nichts gewusst hatte.

Zu den ersten Sendern, auf deren deutschsprachige Programme ich nach und nach stieß, gehörte Radio Sofia. Auch an Radio Baghdad als frühe Entdeckung erinnere ich mich. Es muss aber Radio Sofia gewesen, wo ich zum ersten Mal bei einer der üblichen Briefkastensendungen die Aufforderung hörte, einen Empfangsbericht einzuschicken. Ich notierte die Adresse und schickte meinen Bericht über die Sendung vom 12. Januar 1963 nach Sofia.

Ein paar Wochen später kam sie an, meine allererste QSL-Karte. Wie in jenen Jahren üblich waren auch noch andere Geschenke dabei. Ich erinnere mich an eine Langspielplatte mit bulgarischer Volksmusik, einen Wandkalender für 1963 und einen bestickten Wimpel in den Farben Bulgariens.

Tausende QSL-Karten sollten folgen, die meisten in späteren Jahren aus der Tätigkeit als Amateurfunker. Aber die Karte aus Sofia blieb immer etwas Besonderes, sie war eben die erste.






Den Löchern in meiner ersten QSL-Karte sieht man noch an, dass sie an der Wand in meinem Zimmer im Elternhaus gehangen hat, ein paarmal umgehängt und dann viele Male mit umgezogen in alle Studentenbuden und alle Domizile der frühen Jahre. Seit etlichen Jahren steckt sie nun in einem Sammelalbum und erinnert mich beim gelegentlichen Durchblättern daran, wie alles begann in jenem Winter vor einem halben Jahrhundert.




Auch den Wimpel gibt es noch. Man sieht ihm an, dass er einiges mitgemacht hat ‒ aber er ist noch da!

Montag, 7. Januar 2013

NAVTEX-QSL-Karten (I)

Nach ein paar Jahrzehnten habe ich diverse Funkstationen wieder einmal um QSL-Karten als Empfangsbestätigung für meine Hörberichte gebeten. Die beiden ersten sind heute eingetroffen, per E-Mail als Bilddatei. Schon daran kann man erkennen, dass die Zeiten sich geändert haben. Früher wartete man auf gedruckte Karten, die man in die Hand nehmen und an die Wand pinnen konnte, oft viele Monate. Von vielen Stationen bekam man nie eine Antwort. Heute geht das elektronisch alles viel schneller, und man bekommt ein virtuelles Dokument, was aber völlig in Ordnung ist, denn alles ändert sich und ist im Fluss. Da muss man flexibel bleiben ...

Hier die beiden QSL aus Tórshavn/Färöer und aus Tallinn/Estland:







Donnerstag, 3. Januar 2013

NAVTEX-Status Anfang 2013

Die angehängte Übersichtstabelle zeigt die auf den Mittelwellen 518 und 490 kHz seit November 2012 an meiner Station in Wertheim empfangenen NAVTEX-Stationen.

In Fettdruck und grün unterlegt sind die bereits empfangenen Stationen verzeichnet. Die rot unterlegten und mit "n. b." (nicht belegt) kekennzeichneten Sendeplätze sind bisher nicht vergeben worden oder noch nicht in Betrieb. Die weiß unterlegten Stationen in Magerdruck sind bisher von mir noch nicht empfangen worden.

Der Empfänger war in allen Fällen ein Perseus SDR, die Antenne eine am Balkon aufgehängte HDLA3. Eine Ausweitung der Empfänge erwarte ich mir, wenn ich die HDLA3 auf dem Dachboden in Betrieb genommen habe.



Sonntag, 23. Dezember 2012

Utility auf Mittelwelle

Viel Interessantes gibt es in der Welt unterhalb von 531 kHz, also unterhalb des Mittelwellen-Rundfunkbandes zu entdecken. Navigationsbaken des Flugfunks (Non Directional Beacon - NDB) finden sich dort ebenso wie Seefunkdienste, zum Beispiel NAVTEX.

Eine Momentaufnahme vom Abend des 4. Advent für den Bereich zwischen 506 und 530 kHz ist auf dem Bild unten zu sehen. Der Empfänger ist auf die NAVTEX-Frequenz 518 kHz eingestellt und empfängt dort gerade Kerkyra Radio von der gleichnamigen griechischen Insel (Doppelspur 4).

Spur 1 zeigt den Träger der slowakischen Bake in Žilina. Das Signal ist gerade so schwach, dass man die beiden Seitenbänder nicht mehr erkennt. Spur 2: Unteres Seitenband der rumänischen Bake in Arad, 1020 Hz unterhalb der Nennfrequenz 517 kHz. Deutlich erkennt man die Morsezeichen der Kennung ARD. Spur 3 zeigt den Träger von ARD, während das obere Seitenband des CW-Tones bei 518,02 kHz durch das NAVTEX-Signal von Kerkyra überdeckt wird.

Die Spuren 5 (unteres Seitenband), 6 (Träger) und 7 (oberes Seitenband) zeigen das CW-Signal WRW der polnischen Bake in Wrocław/Breslau. Nach oben schließt sich das wegen des bunten Tongemischs breite untere Seitenband eines Rundfunksenders auf 531 kHz an. Die Herkunft des Signals auf 516,2 kHz ist mir unbekannt. Dekodieren konnte ich es nicht. Es könnte eventuell von der russischen Marine in Sewastopol stammen.


Freitag, 14. Dezember 2012

Piracy: Distress call

Last night at 0110 UTC my DSC decoder KG-DSC has caught a distress call on 2187,5 kHz. Ship "PM Salem" (HQWO8) from Honduras had sent a distress call from the Gulf of Guinea off shore of Nigeria. The call was acknowledged or relayed by a number of stations includig the Dutch vessel "Merveriver" (PCLH), "Willy" from Gibraltar (ZDWF5), "TTM Dragon" from Panama (3EWE6), and "Fides" from Italy (ICFI).






Samstag, 8. Dezember 2012

Some more NDB received

Last night, conditions of the NDB band have been good. I was able to log some more beacons at my QTH in Wertheim/Germany. The list of my receptions so far is appended. All receptions with Perseus SDR and HDLA antenna.


Donnerstag, 6. Dezember 2012

Notruf aus der Nordsee

Es war schon Zufall, dass ich bei meinen allerersten Versuchen mit dem DSC-Decoder KG-DSC gestern Abend gleich einen Notruf auffangen konnte. In der südlichen Nordsee hatte sich eine Schiffskollision ereignet, die sich rasch als Kastastrophe herausstellte. Der Frachter "Baltic Ace" versank innerhalb von 15 Minuten in den Fluten. Mindestens vier Seeleute kamen ums Leben, elf weitere wurden heute Morgen noch vermisst, wie ich den Nachrichten entnehmen musste.

Ein paar Einzelheiten kann man in diesem Thread im Utility-Forum UTDX.de lesen. Hier ein Bildschirmfoto, das den ersten Notruf und seine Weiterleitung in den ersten Minuten zeigt: